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My Toy is my Toyota,
könnte man ohne weiters sagen. Seit dem ich klein war, wollte ich immer ein Fahrzeug mit welchem ich im
Gelände fahren und so neue, sonst nicht erreichbare Gebiete finden konnte. Auch die Wüste war immer ein
fixes Ziel, welches es zu erreichen galt.
Anfang des derzeitigen Jahrtausend war es dann endlich soweit. Ich wollte unbedingt auch ein gutes
Geländefahrzeug anschaffen - für das Erste einmal einen gebrauchten, um mit dem neuen Fahrzeugtyp fahren
zu lernen.
Die Recherchen ergaben bald, dass Toyota für mögliche Afrikaurlaube sehr zu empfehlen war. In weiten
teilen Afrikas trifft man zu einem hohen Prozentsatz Toyota Hilux und Landcruiser an. Nur in den alten
Kolonialgebieten Englands, hat der Range Rover noch die Nase deutlich vorne. Aber ich will hier keinen
Glaubenskrieg zum Thema "was ist der einizig ware, und beste Geländewagen" anfangen.
Tatsache ist, dass Toyota seit vielen Jahrzehnten sehr stabile und dadurch auch verbreitete Geländefahrzeuge
herstellt. Ich für meinen Teil entschied mich für einen Toyota Hilux. Ich hatte das Glück, einen solchen
Wagen komplett hergerichtet, aus sehr sorgfältiger Hand zu übernehmen. Mein erster Wagen wurde sofort auf
Winston getauft, in Anlehnung an Winston Churchill. Auch er soff sein halbes Leben lang beträchtliche
Mengen und wurde dennoch sehr alt (91 Jahre!).
Mit Winston lernte ich diese Fahrzeugart zu fahren, zu schätzen und auch sehr zu lieben. Es ist schon etwas
ganz anderes, wenn man mit einem 2-3 Tonnen schweren Fahrzeug in eine Kurve geht, einen Berg hinauf
oder hinabfährt. Sportlich ist da fast nichts mehr, außer vielleicht die Kraft die man das eine oder andere Mal
bei einem Reifenwechsel benötigt. Aber wärend die meisten nur schnell fahren können, fahre ich überall.
Winston übernahm ich mit 250.000 Kilometern. Schnorchel, OME Fahrwerk, 130 Liter Tank und vielen
Einbauten mehr. Von mir wurden auch noch einige Nachbauten eingefügt und so war das Fahrzeug eine echte
Reisekutsche. Reichweiten von 1200 km, Zuladung von 1000kg führ Treibstoffe, Gepäck, Wohnbereich,
Geschirr, Ersatzteile und vieles mehr waren kein Problem. Der 2,4 Liter Saugdiesel leistete dank einiger
kleinerer Anpassungen auch hervorragende Arbeit.
Die Bereifung wurde auch schnell angepasst. 2001 startete ich nach einer Empfehlung auf Yokohama GT001
MT (Anfangs noch AT, da Reifen falsch geliefert wurden) und bin diesem Reifen bis heute treu. Sogar der AT
Reifen hielt 4 Afrikareisen, mehrfache Rumänien Urlaube und viele tausend Kilometer in Europa aus.
Winston wurde im zarten Alter von 17 Jahren, ~ 400.000 km weiterverkauft. Während der gesamten Zeit
hatte ich neben den ohnehin normalen Ölwechsel noch folgende Wartungsarbeiten:
•
Bremstrommel hinten ' waren noch die ersten Beläge drinnen! Somit auch OK
•
Vordere Kardanwelle bei ca. 360.000 km, Verschleiss durch das OME Fahrwerk, OK
•
Auspuff (Verschleiss nach 370.000 km' ist OK denke ich)
•
Rost am hinteren Aufbau ' Salz im Winter in Österreich, somit für mich OK
•
Zahnriehmen ' normaler Verschleiss und alle 100.000 km zu wechseln, somit OK
Mehr war es nicht! Nicht zu glauben. Durchschnittlich hatte ich 11,3 Liter verbraucht. Urlaube und Gelände
schon eingerechnet. Für ein 17 Jahre altes Fahrzeug, welches auch einige Kilometer in der Wüste hinter sich
hatte, nicht schlecht.
2008 kam dann der Wechsel auf einen Toyota Landcruiser J90, kurz. Auch ier war der Name schnell
gefunden. Marcus Tullius Cicero wurde der Namensgeber. Somit ist der Name des Neuen Cicero.
Vom Fahren her natürlich ein Traumfahrzeug. Starker 3 Liter Turbodiesel Motor, recht sparsam - bis heute ca.
9 Liter mit MT Reifen - Anfangs mit Straßenreifen schafte ich ich sogar 8 Liter.
Von der Standfestigkeit des alten Hilux war hier jedoch nicht so viel zu sehen. Bis heute habe ich schon viele
Arbeiten an diesem Fahrzeug durchführen müssen, um ihn einsatzfähig zu halten.
Ich gebe zu, dass ich in diesem Punkt sehr genau bin. Da ich jederzeit einsteigen und eine Reise machen
können möchte, ist für mich der Zustand des Fahrzeugs extrem wichtig. Öl darf ich nur dort sehen wo es
auch hingehört, die Leitungen und Lebenswichtigen Teile müssen einwandfrei funktionieren und wenn ich
mir nicht ganz sicher bin, lasse ich auch schon mal was zur Vorsicht tauschen.
Speziell betreffend Rostvorsorge hat Toyota beim J90 nicht gerade die übliche Qualität eingehalten. In
diesem Punkt musste ich bis heute am meisten machen bzw. machenlassen. Auch die Kulanz Seitens Toyota
Österreich muss ich hier leider als negativ beurteilen. Aber was hatte ich bis heute, bei diesem
verhältnismäßig jungen Fahrzeug alles:
•
Austausch Lenkgetriebe (Schwachstelle beim J90 ' findest du oft in Foren)
•
Komplette Korrosion der hinteren Bremssättel (bereits getauscht)
•
Starke Korrosion an der Feststellbremse (getauscht)
•
Starke Korrosion an der vorderen Bodenplatte
•
Starke Korrosion an den vorderen Bremssättel (bereits getauscht - bei einem Afrika Urlaub in Tunis)
•
Starke Korrosion an der Treibstoffleitung (wurde somit bereits getauscht - beim Ausbau abgebrochen
da Metal bereits so dünn)
•
Starke Korrosion an einigen Rahmenstellen, Schweißnähte dürften nicht oder nur schlecht konserviert
worden sein. Hier mussten bereits Teile aus dem Rahmen entfernt und neu eingeschweißt werden; Die
Träger rosteten hier von innen nach Außen und somit völlig unbemerkt, bis mir ein Stein in Afrika dort
ein Loch schlug.
•
Starke Korrosion an Befestigungspunkten für Gummipuffer und Bodenplatte
Weitere bisher erkannte Schwachstellen:
•
Die hinteren Stoßdämpfer sind uns schon mehrfach abgerissen. Am Montagedorn dürfte hier im starken
Geländeeinsatz zu hohe Kräfte abbekommen
•
Der Austausch der hinteren Stoßdämpfer im Gelände ist im Vergleich zu Hilux oder den neueren
Modell des Landcruiser noch recht aufwändig. Speziell auf der Rechten Seite ist der Auspuff im Weg.
Alles in allem möchte ich aber den Landcruiser (Toyota Prado, wie er international genannt wird) dennoch
nicht miesen. Die Fahreigenschaften sind sehr angenehm, und im Gelände bzw. beim Dünenfahren ist dieser
sehr kurze Wagen eine wirkliche "Kampfhummel".
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