Dougga
Wir fahren nach einem ausgiebigen Frühstück bei leichter Bewölkung in Richtung Dougga. Oft hatte ich über
diese auf ca. 600m über dem Meer gelegene Ausgrabungsstätte gelesen, aber so richtig vorstellen konnte ich
mir darunter nichts. Die Anfahrt von Le Kef / El Kef - bis zum Schluss diskutierten wir was den nun korrekt sein,
mit dem Ergebnis, dass bei den Ortseinfahrten beides zu finden ist - dauerte ca. 1 Stunde. Eine Stunde welche
in Tunesien sicherlich nie langweilig wird.
Von Le Kef aus kommend empfiehlt es sich die erste Zufahrt zur Ausgrabung zu nehmen, welche auf der linken
Seite der Bundesstraße liegt. Man gelangt zwar nur zu einem Nebeneingang, aber so entgeht man den
Autobussen und den Touristenmassen.
Nach der Zahlung des Eintritts starten wir am westlichen Ende der alten Stadt. Schon hier erkennt man schnell,
dass die Numider und Römer wussten wie und wo sie ihre Städte bauten. Auf einer leichten Anhöhe gelegen,
war diese bereits 150 v.Chr. erbaute Stadt klar die beherrschende Anlage in weitem Umkreis.
Die Aussicht in das weite Umland von den großen Villen aus, dem Kapitols oder dem Theater ist unvergleichbar.
Durch unsere zeitige Anreise im Frühjahr, am Ende der Regenzeit wird uns auch schnell bewusst, warum dies
damals die Kornkammer des römischen Reiches war. Wohin man schaut blüht alles, ist der Weizen im vollen
Wachstum und die Bäume wetteifern um die Farbenpracht. Durch die umliegenden weitläufigen Felder war dies
sicherlich ein Ort der Pracht und des Reichtums.
Die Anlage, von welcher 1997 25 ha zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurden, ist ein toller Beweis für die
hohe Fertigkeit die vor vielen hundert Jahren bereits vorhanden war. Gigantische Säulen, eine perfekt geplante
Wasserversorgung, ein Kanalsystem, Kreuzungen, und so weiter. Man könnte Stunden erzählen, oder viele
hundert Seiten über Dougga schreiben und man würde nicht im Ansatz alles erwähnt haben.
Ein kurzer Stop um sich diese Anlage anzusehen zahlt sich wirklich aus, auch wenn ich überzeugt bin, dass ein
mehrtägiger Besuch besser wäre.
© scharfetter
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